Im voll besetzten Reisebus startete am frühen Samstagmorgen die traditionelle Jahresfahrt der Kreisgruppe Südhessen in Richtung Bad Neuenahr-Ahrweiler. Von dort ging es per Shuttletaxi zur Dokumentationsstätte Regierungsbunker, wo uns ein leckerer Imbiss erwartete.
So gestärkt konnten wir in zwei Gruppen an einer 90minütigen sehr informativen und interessanten Führung durch die stillgelegten Anlagen teilnehmen. Der bis Ende der 1990er Jahre streng geheime Bunker sollte der deutschen Bundesregierung als unterirdischer Ausweichsitz im Kriegsfall dienen. Heute ist von dem teuersten Bauwerk der Bundesrepublik nur noch ein kleines Bunkerstück von 203 Meter Länge erhalten, das in ein Museum umfunktioniert wurde.
Ausgehend von den tonnenschweren rollbaren Toren aus Stahl und Beton, die den Eingang hermetisch abriegeln sollten, folgten wir dem Tunnel in den Berg hinein unter die Weinberge und den Wald. Auf engstem Raum konnten tausende Regierungsmitglieder und -angestellte wochenlang mit allem Notwendigen versorgt werden. Dekontaminations- und Untersuchungsräume, eine Schaltzentrale, ein Friseursalon, ein kleines Fernsehstudio, mehrere Vierbettzimmer und die Einzelzimmer von Bundespräsident und Bundeskanzler führten uns bis zur entkernten Tunnelröhre am Ende des Museumsteils.
Um die Mittagszeit brachte uns die Shuttletaxis zum Ahrweiler Marktplatz ins „Hotel zum Stern“ zum Mittagessen.
Danach brachte uns unser Reisebus weiter zur Bonner Museumsmeile. Das Museum „Haus der Geschichte“ zeigt in seiner Dauerausstellung die deutsche Geschichte von 1945 bis zur Gegenwart. Unsere Zeitreise führte uns von den Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und den Heimkehrern aus Kriegsgefangenschaft weiter zur Besatzungszeit und der Gründung zweier getrennter deutscher Staaten. Ein Schaufenster erlaubte den Blick in die 50er Jahre. Den Bau und den Fall der Mauer erlebten wir innerhalb kurzer Zeit genauso, wie die Gründung der Bundeswehr und die Wiedervereinigung.
Am Ende des Rundganges kamen wir wieder in der Gegenwart an.
Durch zahlreiche Exponate und die Erläuterungen unseres Museumsführers wurden die vorgestellten Zeitabschnitte greifbar und viele Teilnehmer konnten aus ihren persönlichen Erinnerungen etwas beitragen.
Gegen Abend trafen wir nach einer gelungenen Exkursion wohlbehalten zu Hause ein. Herzlichen Dank an Manfred Kratz und Helmut Rose für die gute Organisation und Vorbereitung. Wir freuen uns schon auf die Fahrt im nächsten Jahr.
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Text und Bilder: Familie Kreuz